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Hält das Eis? Konfirmanden probierten das waghalsig aus, so dass man als Betreuer eingreifen musste. Werden die verschiedenen Wahlversprechen gehalten? Viele bezweifeln das.
Was hält, wenn der Boden unter mir nachgibt? Oder sollte ich besser fragen: Wer hält mich? Auf wen kann ich mich verlassen, wenn ich mich verlassen fühle? Wer hält zu mir?
Manchmal sind wir mutig wie Petrus: Gegen allen Verstand und inmitten tosender Wellen steigt er über Bord und wagt sich aufs Wasser hinaus. Jesus hat ihn gerufen und so geht er vertrauensvoll auf dem Wasser Jesus entgegen. Das Wasser trägt ihn - zumindest so lange, bis er realisiert, was er da gerade tut. Sein Verstand sagt ihm, dass ihn das Wasser letztlich nicht tragen kann - und nun wendet er sich Jesus selbst zu. Und sein Vertrauen wird belohnt: Jesus ergreift den Sinkenden bei der Hand und begleitet ihn ins sichere Boot zurück (vgl. Matthäus 14, 28ff). Jesus hält Petrus inmitten der Wellen, mitten im Sturm, mitten im Chaos, mitten in seiner Todesangst, Mutlosigkeit, Verzweiflung. Jesus hält und führt hindurch. Durch alles, was auch uns Angst macht. Er begleitet uns und lässt uns nicht los. Er streckt uns seine Hand entgegen. Wir brauchen sie nur zu ergreifen.
Unser Vertrauen ist gefragt. Ein Vertrauen, das stillhält und Gott machen lässt, so wie ein Kind den Eltern vertraut und stillhält, wenn sie ein Pflaster draufkleben oder einen Spreißel herausziehen.
Mose forderte das Volk Israel heraus: Der Herr wird sich für euch einsetzen und ihr werdet still sein (2. Mo 14,14). Auch David lebt in dieser Zuversicht: Meine Seele ist still zu Gott, der mir hilft. (Ps. 62,2) Und auch wir können wie Asaf bekennen: Dennoch bleibe ich stets bei dir, denn du hältst mich bei meiner rechten Hand. … Dir, Gott nahe zu sein, ist gut für mich. (Psalm 73,23 +28)
Oder wie Schwester Helga Winkel (gest. 2016) es in einer für sie gesundheitlich schwierigen Zeit in einem Lied ausgedrückt hat:
Herr, weil mich festhält deine starke Hand, vertrau ich still.
Weil du voll Liebe dich zu mir gewandt, vertrau ich still…
Ist auch die Zukunft meinem Blick verhüllt, vertrau ich still …
Seh’ ich nicht mehr als nur den nächsten Schritt,
mir ist's genug! Mein Herr geht selber mit.
Dieses Lied ermutigt mich nun schon über mehrere Wochen, in denen ich meine Eltern auf ihren letzten Wegstrecken begleite. Und es tröstet mich, dass da, wo wir mit unserem Glauben an unsere Gren-zen kommen, wir wie Petrus erleben dürfen, dass ER uns hält.
Jesus hält – im Leben und Sterben und darüber hinaus! Das möchte ich mir und uns gerade in der Passions- und Osterzeit wieder neu bewusst machen.
Ich wünsche uns, dass wir auch in heraus-fordernden Zeiten uns bei Jesus festma-chen und erleben dürfen, dass er uns hält, so wie es auch schon viele vor uns erfahren haben.
Ihre/Eure Gemeindediakonin
Sabine Jablonski