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Angedacht

In seiner Kirche Pilgerkleid

petersdom

Der Landeskirche stehen massive Veränderungen bevor. Bis 2030 muss ein Viertel der Pfarrstellen eingespart werden. Für unsere Kirchengemeinde heißt dies voraussichtlich den Verlust einer von drei Pfarrstellen.

Es war leider zu erwarten, dass dieser für alle schwierige Veränderungsprozess auch hier bei uns einsetzen wird, denn unsere Kirchengemeinden schrumpfen landauf-landab seit vielen Jahren.

Die Gründe sind vielschichtig: Der demographische Wandel, immer weniger Taufen und immer mehr Kirchenaustritte setzen allen Gemeinden zu.

Das Gemeindeleben wird sich dadurch in den nächsten Jahren erheblich verändern. Kooperationen und Verbünde mit Nachbargemeinden und eine viel stärkere Zusammenarbeit im Steinlachtal insgesamt werden zwingend erforderlich. Das Gottesdienstleben wird sich verändern und auch die Gemeindeangebote werden dem neuen Rahmen angepasst werden. Vieles, was jahrzehntelang selbstverständlich war, wird auf den Prüfstand kommen.

Veränderung verunsichert. Verlustängste und Sorgen, wie es weitergeht, gehören unausweichlich zu solchen Prozessen. Doch all das begleitet die Kirche schon immer seit ihrem Bestehen. Immer stand sie vor der Aufgabe, ihre Form den Gegebenheiten der Zeit anzupassen. Und verglichen mit anderen Orten, an denen Christen bis heute bedrängt und sogar verfolgt werden, sind unsere Herausforderungen doch sehr überschaubar. Kirche ist nach wie vor ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft und es geht eher darum, sie so weiterzuentwickeln, dass sie dies auch bleibt und wir weiterhin unseren Beitrag für das Leben der Menschen hier im Steinlachtal leisten.

Davor sollte uns nicht bange sein, denn es sind ja letztlich nicht wir, die die Kirche leiten, sondern Gottes Geist. Er führt sie durch die Zeit.

In meinem Lieblings-Pfingstlied „Der Geist des Herrn“ (EG 554) beschreibt Maria Luise Thurmair sein Wirken so:

Der Geist des Herrn durchweht die Welt

gewaltig und unbändig;

wohin sein Feueratem fällt,

wird Gottes Reich lebendig.

Da schreitet Christus durch die Zeit

In seiner Kirche Pilgerkleid,

Gott lobend: Halleluja.

Grandiose, kraftvolle, mutmachende Worte sind dies. Sie lenken unseren Blick weg von unseren Sorgen auf den, der für uns sorgt, und der die Geschicke seiner Kirche lenkt: den dreieinigen Gott.

Er wird Wege finden für seine Kirche weltweit und natürlich auch für sein kleines Kirchenfleckchen hier im Steinlachtal.

Wie genau die Gestalt seiner evangelisch-landeskirchlichen Gemeinde hier nach 2030 aussehen wird, können wir momentan noch nicht sagen. Aber wir dürfen zuversichtlich und ohne Furcht aufbrechen im Vertrauen darauf, dass Gottes Geist uns leiten wird.

Ich wünsche Ihnen und euch erholsame Sommertage – Ihr und euer Pfarrer

Uwe Braun-Dietz