Ballonstart Johanneskirche
Konfirmandenkerzen
Offene Peter-und-Paulskirche
Kirchenfenster Martin-Luther-Kirche
Gottesdienst in der Johanneskirche
Altar Peter-und-Paulskirche
Mössingen - Kirche mittendrin
previous arrow
next arrow
 

Angedacht

Vor-Freude

 Angieconscious-pixelio.jpg

Der Oktober beginnt dieses Jahr wieder mit schönen Tagen (vielleicht sogar mit etwas Sonnenschein). In Mössingen steht das Apfelfest an, in den Kirchen feiern wir das Erntedankfest. Dabei blicken wir zurück auf ein Jahr, das am Anfang nass und kalt war, weshalb die Obsternte zum Teil nicht so ertragreich ist wie in anderen Jahren und manches wie z.B. die Erdbeeren stark gelitten hat. Aber den Böden hat der Regen gutgetan, und am Ende haben wir vieles geschafft, vieles erreicht, vieles eingebracht.

Der Blick zurück weckt Dankbarkeit und soll Dankbarkeit wecken, denn Dankbarkeit ist eine ganz wesentliche Grundlage für Glück und Zufriedenheit. Welche Empfindungen weckt der Blick nach vorn?

Die ersten trüben und kalten Tage haben wir schon hinter uns und wir wissen, dass noch einige kommen werden und auf die Stimmung drücken.  Nach den schön geschmückten Erntedankaltären machen wir uns daran,  die  Gräber

auf den Friedhöfen zu pflegen und zu schmücken, denn das Ende des Kirchenjahres erinnert uns an die Menschen, die gestorben sind. Traurigkeit greift um sich. Wir müssen uns damit auseinandersetzen, ob und wie wir uns vor Krankheiten schützen, und wissen doch, dass auch wir einmal sterben müssen. Selbst die Wirtschaftsprognosen im Herbst sind deprimierend – Arbeitslosenzahlen steigen, trotzdem gibt es zu wenig, die ein Handwerk lernen, in der Pflege und in der Bildung tätig sind, Firmen tun sich mit notwendigen Veränderungen schwer.

Das alles ist kein schöner Ausblick und lässt die Dankbarkeit schnell schwinden. Dabei können gerade der Herbst und der Winter eine fröhliche Zeit sein, eine Zeit des Genießens und der Freude. Auch daran erinnert das Erntedankfest: Gott lässt alles wachsen und gedeihen, „dass der Wein erfreue des Menschen Herz und sein Antlitz glänze vom Öl und das Brot des Menschen Herz stärke.“ (Psalm 104,15).

Was wir beispielhaft auf den Kirchenaltären ausbreiten, ist nicht einfach Dekoration. Es ist ein Hinweis darauf, worauf wir uns freuen dürfen.

Das alles ist gut und tut uns gut, und wir dürfen es uns gut gehen lassen, obwohl so vieles dagegen zu sprechen scheint. Jede einzelne Gabe ist ein Grund zur Freude, besser gesagt zur Vorfreude, denn der Genuss kommt ja erst noch, die Kraft und die Ermutigung, die wir brauchen werden und die wir daraus schöpfen.

Das Leben wartet auf uns und der, der es uns schenkt.

Ihr

Matthias Krämer