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Unterstützung für Hörgeschädigte

Kinnbügelhalter für die Martin-Luther-Kirche

Seit sechs Jahren besitzt die Martin-Luther-Kirche eine Induktionsschleifenanlage, um Hörgeschädigten die Teilnahme am Gottesdienst zu erleichtern. Die meisten Hörgeräte haben nämlich eine eingebaute T-Spule. Diese nimmt die Signale der Induktionsschleife direkt auf und wandelt sie um. So kann das gesprochene Wort ohne störenden Raumschall gehört werden.

Leider sind diese T-Spulen jedoch oft nicht vom Akustiker freigeschaltet worden und manchmal gibt es dieses wichtige Hilfsmittel für barrierefreies Hören in Hörgeräten gar nicht mehr.

Wir haben deshalb nun für die Martin-Luther-Kirche fünf Kinnbügelhalter angeschafft, die diese Technik noch haben. Erste Rückmeldungen von Menschen mit Hörproblemen sind sehr positiv und wir hoffen, dass dadurch nun wieder für mehr Menschen die Teilnahme am Gottesdienst möglich ist.

  

Angedacht

Berührungsängste?

Mimosa

Im Botanischen Garten Tübingen habe ich diese Pflanze zum ersten Mal gesehen. Als ich sie berührte, faltete sie ihre Blätter zusammen, wie es auch auf dem Bild zu erkennen ist. Die Pflanze heißt „Mimose“, volkstümlich wird sie „Rühr-mich-nicht-an“ oder lateinisch „Noli-me-tangere“ genannt.

Dieser Name stammt aus der Ostergeschichte. Als Maria von Magdala vor dem leeren Grab steht, kann sie sich von ihren bisherigen Erfahrungen mit dem Tod und verstorbenen Menschen nicht lösen.

Sie geht davon aus, dass der Leichnam Jesu verlegt worden ist. Als Jesus plötzlich selbst neben ihr steht, hält sie ihn unter Tränen und Verzweiflung für den Gärtner. Erst als Jesus sie ganz persönlich anspricht und ihren Namen nennt, kann sie begreifen, dass er lebt.

Das will Maria dann aber auch wirklich begreifen, Jesus begreifen. „Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an!“ (Johannes 20,17)

Das konnte ich lange Zeit nicht begreifen. Hat Jesus Berührungsängste? Andere fordert er nach seiner Auferstehung auf, ihn zu berühren, damit sie ihre Zweifel überwinden können. Und anders als die meisten Männer seiner Zeit hatte er sonst keine Probleme, wenn Frauen ihn berührt hatten. Warum dann hier?

Wieder zurück nach Tübingen, dieses Mal in den theologischen Hörsaal: Bei der Beschäftigung mit dem griechischen Text eröffnet sich mir ein anderes Verständnis, das sich inzwischen auch in den neuen Bibelübersetzungen finden lässt. Jesus sagt: „Lass mich los! Halte mich nicht fest!“

Ostern – das ist für Maria die Begegnung mit Jesus, das ist neues Leben, neue Hoffnung, neue Freude, neue Liebe. Das begreift und ergreift Maria. Aber der Osterglaube ist nicht nur ein persönlicher Glaube: „Mein Friedhof, mein Ostern, mein Jesus!“ Maria bekommt den Auftrag, sich nicht an dem festzuklammern, was war oder was sie hat, sondern anderen von der persönlichen Begegnung zu erzählen, damit alle hören, erkennen, begreifen. An Ostern will Jesus uns mit Gott zusammenbringen. Sein Gott ist unser Gott. Sein Vater ist unser Vater. Die Ostergeschichte ist eine berührende Geschichte. Habe ich Angst davor und ziehe mich in meine eigene Vorstellungswelt zurück? Oder kann sich mein Leben im Osterlicht neu entfalten?

Ihr Pfarrer

Matthias Krämer