Ballonstart Johanneskirche
Konfirmandenkerzen
Offene Peter-und-Paulskirche
Kirchenfenster Martin-Luther-Kirche
Gottesdienst in der Johanneskirche
Altar Peter-und-Paulskirche
Mössingen - Kirche mittendrin
previous arrow
next arrow
 

Stellenwechsel Mesner Gerd-Uwe Steinhilber

Viel miterlebt und mitgestaltet

Unser langjähriger Mesner an der Martin-Luther-Kirche Gerd-Uwe Steinhilber hat zum 31. Mai seinen Dienst in der Kirchengemeinde beendet, um sich beruflich nochmals zu verändern.

Damit endet für viele eine Ära, denn als Mesner gehörte er fest zu „seiner Kirche“. In die fast 17 Jahre seiner Tätigkeit fielen viele Projekte und Veränderungen rund um die Kirche. Angefangen von der Renovierung des „Gö“ über Baumaßnahmen im Innern der MLK zum 50-jährigen Bestehen samt Einbau einer neuen Lautsprecheranlage mit viel Eigenleistung bis hin zur großen Umgestaltung der Außenanlagen und dem Anbringen des Giebelkreuzes – es gab in all den Jahren einiges zu bauen und zu gestalten. An vielen Stellen brachte er hier seine handwerklichen Fähigkeiten mit ein und dachte kreativ mit.

Im Gemeindeleben gab es etliche Gruppen von Kleinkindern bis zu Senioren, die in all den Jahren Heimat rund um die Kirche fanden und für deren Räume er verantwortlich war. Konzerte, Vorträge oder Filmabende belebten die Kirche immer wieder abends und er war für die Begleitung all dieser Veranstaltungen mit ihren unterschiedlichen Anforderungen zuständig.

Als Mesner war er mit dabei, wenn sich die MLK in den letzten zehn Jahren im Juni immer für einen Tag in ein „Rosencafé“ verwandelt hat. Auch die Pandemie mit all ihren Herausforderungen für Gottesdienst und Gemeinde und schließlich zuletzt noch die Energiekrise im vergangenen Winter hat er miterlebt. Die Begleitung unterschiedlichster Gottesdienstformen, vom Schülergottesdienst über Martinsandachten bis hin zu KBF-Gottesdiensten und „Outdoor-Gottesdiensten“ bei Stadtfesten gehörten ebenfalls zu seinen Aufgaben.

Vielen Gottesdienstbesuchern wird seine offene, freundlich-zugewandte Art in Erinnerung bleiben (und den Kinderkirchkindern vor allem die „Schleckkiste“ nach dem Gottesdienst) und auch die aufwendig und schön gestalteten Erntedankaltäre, die er mit alten Erntegerätschaften und Gegenständen aus seinem eigenen Fundus bestückte. 

Wir danken ihm für seine vielfältigen Dienste für unsere Kirchengemeinde in all den Jahren und wünschen ihm für seinen weiteren Weg Glück, Zufriedenheit und Gottes Segen.

 Frauke Dietz und Uwe Braun-Dietz

Angedacht

Berührungsängste?

Mimosa

Im Botanischen Garten Tübingen habe ich diese Pflanze zum ersten Mal gesehen. Als ich sie berührte, faltete sie ihre Blätter zusammen, wie es auch auf dem Bild zu erkennen ist. Die Pflanze heißt „Mimose“, volkstümlich wird sie „Rühr-mich-nicht-an“ oder lateinisch „Noli-me-tangere“ genannt.

Dieser Name stammt aus der Ostergeschichte. Als Maria von Magdala vor dem leeren Grab steht, kann sie sich von ihren bisherigen Erfahrungen mit dem Tod und verstorbenen Menschen nicht lösen.

Sie geht davon aus, dass der Leichnam Jesu verlegt worden ist. Als Jesus plötzlich selbst neben ihr steht, hält sie ihn unter Tränen und Verzweiflung für den Gärtner. Erst als Jesus sie ganz persönlich anspricht und ihren Namen nennt, kann sie begreifen, dass er lebt.

Das will Maria dann aber auch wirklich begreifen, Jesus begreifen. „Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an!“ (Johannes 20,17)

Das konnte ich lange Zeit nicht begreifen. Hat Jesus Berührungsängste? Andere fordert er nach seiner Auferstehung auf, ihn zu berühren, damit sie ihre Zweifel überwinden können. Und anders als die meisten Männer seiner Zeit hatte er sonst keine Probleme, wenn Frauen ihn berührt hatten. Warum dann hier?

Wieder zurück nach Tübingen, dieses Mal in den theologischen Hörsaal: Bei der Beschäftigung mit dem griechischen Text eröffnet sich mir ein anderes Verständnis, das sich inzwischen auch in den neuen Bibelübersetzungen finden lässt. Jesus sagt: „Lass mich los! Halte mich nicht fest!“

Ostern – das ist für Maria die Begegnung mit Jesus, das ist neues Leben, neue Hoffnung, neue Freude, neue Liebe. Das begreift und ergreift Maria. Aber der Osterglaube ist nicht nur ein persönlicher Glaube: „Mein Friedhof, mein Ostern, mein Jesus!“ Maria bekommt den Auftrag, sich nicht an dem festzuklammern, was war oder was sie hat, sondern anderen von der persönlichen Begegnung zu erzählen, damit alle hören, erkennen, begreifen. An Ostern will Jesus uns mit Gott zusammenbringen. Sein Gott ist unser Gott. Sein Vater ist unser Vater. Die Ostergeschichte ist eine berührende Geschichte. Habe ich Angst davor und ziehe mich in meine eigene Vorstellungswelt zurück? Oder kann sich mein Leben im Osterlicht neu entfalten?

Ihr Pfarrer

Matthias Krämer