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Mössingen - Kirche mittendrin
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Jauchzet! Frohlocket!

WO moltovocalis

 "Jauchzet! Frohlocket!" - ganze 14 Jahre ist es her, dass diese berühmten Eingangsworte aus Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium (BWV 248) zum letzten Mal in Mössingen erklungen sind.

In diesem Jahr führt der Konzertchor molto vocalis aus Mössingen das bekannteste geistliche Werk des Thomaskantors hier wieder auf.

Am Vorabend des 4. Advent, dem 21. Dezember um 19.00 Uhr lässt er in der Martin-Luther-Kirche die Teile 1 - 3 des Weihnachtsoratoriums erklingen.

Begleitet von einem extra für dieses Ereignis zusammengestellten Orchester und mit Lesungen von Pfarrerin Frauke Dietz nimmt der Chor unter der Leitung von Ronald Hirrle die Besucherinnen und Besucher hinein ins von Bach vertonte Weihnachtsgeschehen.

Mit den Solisten Laura Güldikenoğlu (Sopran), Ingrid Seidel (Alt), Alexander Efanov (Tenor) und Steffen Balbach (Bass) stimmt molto vocalis so musikalisch auf Weihnachten ein.

Eintritt:

Erwachsene 27 € (Inhaber VR-Bank Card Plus 26 €); Schüler/Studierende 19 €

Vorverkaufsstellen in Mössingen:

Pfarramt Martin-Luther-Kirche

Bahnhofstr. 25

Spezialitäten-Compagnie Mössingen, Stegstr. 8

Infos unter www.moltovocalis.de

Angedacht

Weihnachten heißt:

 Angedacht12

Jedes Jahr freue ich mich darauf, die Worte zu lesen, mit denen ich die Christvesper eröffne. Sie stammen vom Pfarrer und Dichter Albrecht Goes und lauten:

„Weihnachten heißt: Der Mensch hat eine Zukunft.

Die ewige Liebe ist für den Menschen, sie ist nicht gegen ihn, und auch ohne ihn will sie nicht sein. Es hat ihr gefallen, in dem, der geboren wurde, uns vor Augen zu stellen, wie es mit dem Menschen gedacht ist. Und so feiern wir das Fest zu Recht und zuinnerst als die Stunde des Menschen.“

Ich liebe diese Worte, weil sie uns ganz tief in das Geheimnis von Weihnachten hineinnehmen.

Es steckt der ganze Trost und die ganze frohe Botschaft von Weihnachten in diesen Sätzen. Mitten in die Dunkelheit und die Sorgen um die Zukunft dieser Welt, der großen, aber auch der kleinen, persönlichen, setzen die Worte von Goes einen klaren und starken Akzent. Sie setzen ein „Ja!“ mitten in die vielen „Neins“, verkündigen trotzig-zuversichtlich, dass es immer ein Morgen und auch ein Übermorgen gibt. Sie sagen uns: Weihnachten reißt den dunkel-bewölkten Himmel unserer Sorgen und Ängste auf. Gottes Licht leuchtet in die Finsternis hinein. Nichts und niemand kann es auslöschen. Er zeigt uns im Kind im Stall, wie nahe er uns sein will.

„Die ewige Liebe ist für den Menschen, sie ist nicht gegen ihn“, sagt Goes, „ohne ihn will sie nicht sein.“ Gottes Liebe ist so sehr für uns, dass sie sich in Jesus Christus untrennbar und unauflöslich mit uns verbunden hat. Ewigkeit in der Zeit, Gott inmitten der Geschichte und mit ihr verwoben – weil er ohne uns nicht sein will und wir in ihm Zukunft haben.

Deshalb freue ich mich über Weihnachten, weil dieses Fest uns Hoffnung und Zuversicht bringt, weil es uns Gott und seine Liebe unüberbietbar nahebringt. Denn der Allmächtige kommt uns in Jesus in völliger Hilflosigkeit entgegen, schutzbedürftig als Säugling. Ohne Rüstung oder Mahnung, ohne Vorwurf oder Gewalt. Wer einmal ein Neugeborenes im Arm gehalten hat, weiß, wie es Herzen öffnen kann, die sonst verschlossen sind. So nahe kommt uns Gottes Liebe. Sie will nicht ohne uns sein. Sie will unser Herz berühren und uns Zukunft schenken.

Es ist kaum noch machbar, in unserer heutigen Adventszeit zur Ruhe zu kommen. Wir werden „überjingled“ von Reizen und Glitzer und viel zu vieles zerrt an uns. Aber besonders in den Weihnachtsgottesdiensten merken wir: Es kommt nicht auf all die Äußerlichkeiten an, die um dieses Fest kreisen. Das Eigentliche geschieht jetzt und hier ohne unser Zutun – und nicht gegen, sondern für uns.

Ich glaube, genau dieses Geheimnis Gottes ist es, das Jahr für Jahr die Kirchen an Weihnachten füllt, trotz allem – weil wir alle ahnen und spüren, was da geschieht und weil wir uns nach diesem „Ja“ Gottes sehnen und nach seiner Zukunft.

Deshalb feiern wir freudig und getrost auch dieses Jahr das Fest zu Recht und zuinnerst als die Stunde des Menschen.

Ihre und eure Pfarrerin

Frauke Dietz